Der Friesische Klootschießerverband (FKV) ist der Dachverband der ostfriesischen und oldenburgischen Klootschießer und Boßler. Er vertritt etwa 30.000 Mitglieder in über 240 Vereinen. Seine Mitglieder sind der Landesklootschießerverband Ostfriesland (LKV) und der Klootschießerlandesverband Oldenburg (KLVO). Insgesamt 13 Kreisverbände sind den jeweiligen Landesverbänden zugeordnet. Dem LKV gehören die sechs Kreisverbände Aurich, Norden, Esens, Leer, Friedeburg und Wittmund an, dem KLVO die sieben Kreisverbände Ammerland, Jeverland, Stadland, Butjadingen, Wilhelmshaven, Friesische Wehde und Waterkant. Der FKV ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Jever, Mitglied im Landessportbund Niedersachsen (LSB) und in der International Bowlplaying Association (IBA).
Der FKV wurde am 25. Mai 1902 auf Betreiben von Hinrich Dunkhase (1857–1905) aus Butjadingen-Burhave und Gerhard Gerdes (1863–1933) aus Ostochtersum von ostfriesischen und oldenburgischen Vereinen gegründet.
Der Verband richtete in den ersten Jahren vor allem Klootschießer-Feldkämpfe zwischen Ostfriesland und dem Oldenburger Land aus. Diese Länderkämpfe waren sportliche Großereignisse ihrer Zeit mit Volksfestcharakter und wurden von tausenden Zuschauern – Käkler und Mäkler genannt – besucht und fachkundig begleitet. Es gab auch Kontakte zu Klootschießern im Schleswig-Holstein und Länderkämpfe in den Jahren 1903, 1930 und 1938. Im Dritten Reich wurde der FKV wie alle anderen Sportverbände der Gleichschaltung unterworfen und aufgelöst. Boßeln und Klootschießen wurde von den Nazis für ihre Zwecke vereinnahmt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich zunächst 1947 der Landesklootschießerverband Ostfriesland. Auf dessen Initiative wurde am 1. November 1947 die Versammlung zur Wiedergründung des FKV abgehalten. Meinhard Wieting aus Esens wurde zum Vorsitzenden gewählt. Der Verband wurde 1951 gegründet.
Der FKV organisiert den überregionalen Spielbetrieb für die Boßler und Klootschießer seiner beiden Landesverbände.
Der Klootschießer-Feldkampf wird einmal im Jahr möglichst bei gefrorenem Boden ausgetragen, abwechselnd in Oldenburg und Ostfriesland. Geworfen wird in den drei männlichen Altersklassen Jugend, Junioren und Hauptklasse. Zu diesem traditionsreiche Länderkampf fordert der Unterlegene des letzten Aufeinandertreffens abhängig von der Wetterlage kurzfristig durch das „Aufhängen“ der Klootkugel auf.
Die FKV-Einzelmeisterschaft im Klootschießen wird einmal im Jahr als Standkampf "mit der Hollandkugel" in sieben weiblichen und zehn männlichen Altersklassen ausgetragen.
Im Straßenboßeln ermitteln die Landesmeister aus Ostfriesland und Oldenburg seit 1963 den FKV-Mannschaftsmeister, anfangs nur in der Altersklasse Männer I, nach und nach auch in allen anderen Klassen, angefangen bei Jugend F bis hin zu Männer V. In den sogenannten Königsklassen – Landesliga Männer und Landesliga Frauen – werden die FKV-Meister in einer Finalrunde, in etwa vergleichbar mit der Champions League im Fußball, ermittelt. Dafür sind jeweils die drei erstplatzierten Landesliga-Mannschaften beider Verbände qualifiziert. Rekordtitelträger bei den Männern ist der Verein "Gute Hoffnung" Pfalzdorf der Rekordmeister, bei den Frauen Ihlowerfehn.
Ebenfalls in allen Altersklassen werden Einzelmeisterschaften bestritten, an denen die jeweiligen Landesmeister der beiden Verbände teilnehmen.